Der sichere Aktenschrank

Wenn man einen Aktenschrank für mehr als 100 Euro erwerben möchte, sollte man sich gut überlegen für welches Umfeld man ihn kauft und ob die Akten die man verstauen möchte schützenswert sind. Es bietet sich nämlich eine Vielzahl von Optionen an, so gibt es die schlichten Varianten aus MF Platten (Pressholz), die die üblichen Verdächtigen darstellen beim Thema „billig“.

Natürlich gibt es diese sowohl mit als auch ohne Schloss, wobei das Material allerdings jedes Schloss überflüssig macht, selbst mit einem Löffel könnte man sich durch die Platte kratzen. Edlere Aktenschränke (etwa Chef-Etage oder Wohnzimmer) sind dann aus Massivholz, etwa Kirsche, dienen aber eher dem Design als der Sicherheit.
Deshalb gibt es für die wirklich wichtigen Akten auch Akteschränke aus Stahl, wobei auch hier je nach Preisklasse Unterschiede bestehen. Günstige Stahlschränke beginnen bei ca. 150 Euro, müssen allerdings selber zusammen gebaut werden, meist durch schrauben oder Klipp-Verschlüsse und sind relativ klein. Das ist dann weniger sicher als die teure Stahlschrankoption, die wird schon zusammengebaut geliefert weil die Seitenteile und Rückwand verschweißt sind.

Das verwendete Schlossystem ist die nächste Hürde, gute Stahl-Aktenschränke verwenden Dreipunktsysteme, dabei schieben sich Stifte aus der Tür in den Schrankboden und die Schrankdecke. Der dritte Schließ-Punkt ist das Schloss selbst, das meistens durch einen innenliegenden Riegel gesichert wird. Günstige Modelle bieten nur ein Einpunktsystem bei dem durch z.B. einen abschließbaren Drehgriff dann der Riegel wie bei einer Toilettentür gedreht wird und so die Tür sichert. Diese Mechanismen sind simpel auszuhebeln.

Grundsätzlich besteht der Vorteil von Stahlschränken in der vermehrten Einsetzbarkeit. so können sie problemlos in jedem Keller überleben (Spanplatte neigt zum Schimmeln), schützen dort auch bei Einbrüchen und können gleichzeitig auch als Werkzeugschrank dienen. Das kann Holz nicht, jedoch sieht es im Wohnzimmer, laden oder auch Büro sehr viel einladender aus und sorgt für ein besseres „Raumklima“ als Stahl.

Stahlschrankproduzenten versuchen diesen Punkt abzuschwächen durch farbige Klebefolien und bunte Muster, das ist okay im Keller – aber im Büro?

Ein großes Thema ist die Feuerfestigkeit, es mag sein das Stahl erst ab ein paar tausend Grad schmilzt, jedoch entzündet sich Papier (sprich Akten) schon ab 360 Grad, das ist bei einem Feuer schnell erreicht. Ferner sind normale Stahlschränke nicht Wasserdicht, so dass auch das Löschwasser den Inhalt gefährdet. Abhilfe schafft hier nur ein dicker Stahltresor.



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